O Cebreiro ist ein kleines Dorf auf dem Jakobsweg. Auf 1,300 Metern Höhe gelegen genießen Sie von hier spektakuläre Ausblicke. Doch auch was Geschichte und Architektur angeht, hat dieser malerische Ort erstaunlich viel zu bieten.
O Cebreiro – Das Tor nach Galicien
O Cebreiro ist das Tor nach Galicien auf dem Jakobsweg. Von hier an befinden Sie sich in der letzten Provinz auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Man spricht hier Galego und vielleicht hören Sie wie die Einheimischen sich auf einer Sprache unterhalten, die Spanisch ähnelt.
Das Dorf blickt auf keltische Ursprünge und eine 1,500 Jahre alte Geschichte zurück. Noch heute erinnern die Pallozas, traditionalle Steinhäuser, an vergangene Tage. Dabei waren sie bis in die 1960er Jahre in Betrieb.
Und obendrein steht hier die angeblich älteste Kirche auf dem ganzen Camino Frances.
Pallozas
Bei den so gennanten Pallozas handelt es sich um runde oder ovale Steinhäuser, die man nur in dieser Gegend Galiciens findet. Sie wurden bereits vor 1,500 Jahren errichtet und somit geht ihr Ursprung noch auf die Zeiten vor den Römern zurück. In der Tat erinnert ihr Aussehen ein wenig an die Geschichten von Asterix und Obelix.
Die Einwohner*innen von O Cebreiro wohnten bis in die 1960er Jahre in Pallozas.
Heute sind in O Cebreiro noch neun Pallozas erhalten und vier von ihnen bilden das ethnografische Museum von O Cebreiro. Charakteristisch für sie ist das Reed-Dach, die runde Form und die dicken Steinmauern. Die Pallozas wurden in drei Räume aufgeteilt: einen beheizten Küchen und Allzweckraum, ein Schlafzimmer und einen Stall. Trotz ihrer bescheidenen Größe beherbergten sie bis zu zwölf Personen und Vieh.
Das Museum ist im Sommer von Dienstags bis Samstags am Nachmittag geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Santa María la Real – die älteste Kirche auf dem Camino Frances
Aus dem Jahre 836 stammend, ist die präromanische Santa María la Real die älteste Kirche auf dem gesamten Camino Frances. Im Innern befinden sich Reliquien, die von einem regionalen Wunder aus dem Jahr 1300 zeugen.
Damals hatte sich ein gläubiger Bauer durch einen Schneesturm gekämpft, um die Messe nicht zu verpassen. Der Pfarrer, der vom Glauben abgefallen war, hatte gehofft dass niemand zur Messe kommen würde. Als der Bauer in der Kirche erschien spottete der Pfarrer über den Mann und seinen Glauben, der Ihn für etwas Wein und Brot sein warmes Haus verlassen ließ. Da verwandelte sich die Hostie in den tatsächlichen Leib Christi und der Wein zu Blut, welches aus dem Kelch strömte.
Dieses Wunder wurde vom damaligen Papst Innozenz VIII. bestättigt und auch von Königin Isabella von Kastilien, der Großmutter von Kaiser Karl V., während einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela anerkannt. Der Kelch gilt heute als der „Heiligen Gral von Galicien“.
Don Elías – der Pfarrer der die gelben Pfeile malte
Don Elías Valiña Sampedro, der von 1959 bis 1989 Pfarrer von O Cebreiro war, ist berühmt für seine Arbeiten zur Restaurierung des Dorfes und der Kirche, sowie für seinen Beitrag zur Wiederbelebung des Camino. Es war Don Elías, der in den 1970er und 80er Jahren begann, gelbe Pfeile entlang des gesamten Camino Frances zu malen.
Queixo do Cebreiro – eine regionale Spezialität
Der Queixo do Cebreiro ist ein köstlicher Kuhmilchkäse, dessen Herstellung als regionale Spezialität durch ein europäisches Siegel geschützt ist. Durch die harten Winter und die bergige Landschaft eignet sich die Gegend eher für Viehwirtschaft als für Ackerbau.
Die Geschichte des regionalen Erzeugnis ist eng mit dem Jakobsweg verknüpft: es waren Mönche, die begannen den Cebreiro für vorbeiziehende Pilger herzustellen.
Typisch für den Frischkäse ist seine ungewöhnliche Form, die an einen Pilz oder eine Kochmütze erinnert. Das Aroma ist mild und leicht säuerlich. Bei seiner Herstellung werden keine künstlichen Aromen oder Konservierungsstoffe benutzt. Im April findet dem Käse zu Ehren sogar ein Fest statt.