Wir stellen Ihnen die besten Jakobsweg Filme vor. Beim Abspann sind Sie noch keinen Meter gelaufen, haben aber dennoch die schönsten Etappen des Camino gesehen. Ist das schummeln? Vielleicht. Nichts geht jedoch über die eigene Erfahrung! Lassen Sie sich also inspirieren und wenden Sie sich vertrauensvoll an Hillwalk Tours, wenn es Sie danach im Wanderfuß juckt!
Hapes Abenteuer
1. Ich bin dann mal weg (2015)
Hape Kerkelings autobiografischer Reisebericht Ich bin dann mal weg gilt als das erfolgreichste Sachbuch der deutschen Nachkriegsgeschichte. Das Buch über Kerkelings spirituelle Wanderung auf dem Jakobsweg dient als Vorlage für den Film, der neun Jahre später in die Kinos kam und der in Deutschland sicherlich der bekannteste der Jakobsweg Filme ist.
Regisseurin Julia von Heinz fängt darin gekonnt die traumhafte Landschaft Nordspaniens ein und entführt die Zuschauer zu den originalen Schauplätzen des Buchs. Hape verzichtete darauf sich selbst zu spielen, seinen Part übernimmt Devid Striesow.
Als Hauptfigur reflektiert Hape nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch und anschließender Sinnkrise seine Beziehung zu Gott und die Bedeutung seiner irdischen Existenz. Der Jakobsweg, als ein Pfad, der seit Jahrhunderten Menschen dazu dient sich tiefer mit sich und der Welt zu befassen, erscheint so als der perfekte Ort für Hapes Regeneration.
Pilger Widerwillen
2. Saint Jacques: Pilgern auf Französisch (2005)
Nichts läge den drei Geschwistern in Coline Serreaus Komödie ferner als Pilgern zu gehen. Vor allem nicht gemeinsam. Doch genau das ist die Bedingung, die ihre Mutter gestellt hat, um sie ihr Erbe antreten zu lassen.
Die zerstrittenen Geschwister Clara, Pierre und Claude möchten nicht auf die stattliche Summe verzichten und so brechen sie mit einer Reisegruppe auf zum Camino de Santiago.
Unterwegs treten weitere Pilgerer in ihr Leben und es ist vor allem die Entwicklung der verschiedenen Beziehungen, die diesen Film interessant macht. Da ist der Araber Saïd, der unter dem Vorwand nach Mekka zu pilgern von seiner Familie Geld für die Reise geliehen hat. In Wahrheit aber möchte er nur seiner angebeteten Camille nahe sein. Die nimmt sich nach dem Abitur mit ihrer Freundin Elsa eine Auszeit auf dem Pilgerweg.
So kommen sich zwischen Liebelei, handgreiflichen Auseinandersetzungen undwachsender Freundschaft alle näher.
Ob die drei Geschwister es bis nach Santiago schaffen? Sehen Sie selbst.
Trauer und Hoffnung
3. Dein Weg (2010)
Vater und Sohn Beziehungen stehen im Vordergrund dieser spanisch-amerikanischen Hollywood Produktion. Martin Sheen ist in der Hauptrolle zu sehen, die sein Sohn Emilio Estevez speziell für ihn geschrieben und als Regisseur inszeniert hat.
Auch inhaltlich geht es um Väter und Söhne. Der erfolgreiche Augenarzt Tom Avery erfährt am Anfang, dass sein Sohn Daniel auf der ersten Etappe des Jakobswegs tödlich verunglückt ist. So macht sich Tom auf den Weg, um den Leichnam seines Sohnes nach Hause zu holen. Vor Ort beschließt er dann aber, stattdessen zur Ehre seines Sohnes den Camino zu laufen.
Zufällige Begegnungen spielen auch in diesem Film (Originaltitel The Way) eine große Rolle. Nebencharaktere wie der pummelige Holländer Joost bereichern den Streifen mit einer gewissen Heiterkeit. Sie berichten auch von den Freuden und Reibereien der Gemeinschaft unterwegs.
Bemerkenswert ist, dass alle Statisten echte Pilger aus der ganzen Welt sind. Das verleiht diesem hochkarätig besetzten Drama eine gewisse Authentizität mit Eindrücken vom Camino. International ist dies vieleicht der bekannste der Jakobsweg Filme.
Ein bewegtes Leben
4. Paulo Coelho: Der Weg des Magiers (2013)
Der Weg des Magiers erzählt die bewegte Lebensgeschichte des Bestseller-Autoren Paulo Coelho. Aufgewachsen im Brasilien der 60er Jahre, wird der junge Coelho Zeuge der täglichen Unterdrückung einer Militärdiktatur. Auch die streng katholischen Ansichten seiner Eltern stehen seinen künstlerischen Ambitionen und persönlichen Idealen von Freiheit und Selbstbestimmung im Wege.
In Coelhos wilden Jahren lehnt er sich auf vielerlei Arten gegen diese Begrenzungen auf, schreibt Musik, experimentiert mit Drogen und landet zwischendurch in der Psychiatrie.
Seine Wanderungen auf dem Jakobsweg sind für Coelho ein Wendepunkt. Nicht nur beinhalten sie tiefgreifend spirituelle Erfahrungen, sondern stellen auch wichtige Stationen auf seinem Weg zum Schriftsteller dar.
Vater und Tochter auf dem Jakobsweg
5. Ich trag dich bis ans Ende der Welt (2010)
Auch in Christine Kabischs Fernsehdrama stehen zwischenmenschliche Beziehungen im Vordergrund. Nachdem Protagonistin Anna ihren Mann bei einer Affäre mit seiner Sekretärin erwischt, entschließt sie sich kurzfristig mit ihrem Vater den Camino Frances zu laufen.
Schon bald führt die jahrelange Distanz zu Spannungen und alte Wunden werden sichtbar. Annas Vater Horst Hagen hatte sie und ihre Mutter früh verlassen. Enttäuschtes Vertrauen ist ein wiederkehrendes Motiv. Auch, weil der sympathische Österreicher Tom, mit dem Anna eine Nacht verbringt, am nächsten Tag mit ihrem ganzen Geld verschwindet.
Die angeknackste Beziehung zwischen Vater und Tochter findet eine gewisse Heilung. Dramatische Ereignisse folgen und letzten Endes entschließt sich Anna sogar noch dem Camino de Finisterre zu laufen. Dieser führt hinter Santiago noch bis zum Atlantik, der früher als das Ende der Welt galt.
Mit psychologischem Feingefühl und viel Tiefgang erzählt dieser Film von den verschlungenen (inneren) Pfaden, existenziellen Fragen und Selbstbestimmung.
Vier Ladies auf dem Camino
6. Die Dienstagsfrauen (2011)
Die Dienstagsfrauen ist eine Romantriologie von Monika Peetz und kreist um die sehr verschiedenen Leben vierer Freundinnen. Jeden ersten Dienstag im Monat treffen sie sich und verbringen ein Mal im Jahr einen Urlaub zusammen.
In dieser Episode geht es auf dem Camino Frances nach Lourdes. Der Grund dafür ist der Tod von Judiths Mann, der ihr ein Tagebuch über seine Pilgererfahrungen zurückgelassen hat. Doch während die Damen auf seinen Spuren wandeln, stellen sie fest, dass seine aus dem Internet kopierten Wegbeschreibungen sie in die Irre führen und finden den wahren Beweggrund für seine Reise.
Unterwegs kommt es zu einer Bewährungsprobe für die Freundschaft aller und zwar nicht nur aufgrund von Estelles überdimensioniertem Schmink-Koffer. Die heitere Komödie verbindet so Themen wie Trauer und Konflikt mit dem Motiv des Pilgerns und sieht in den Hauptrollen einige renommierte deutsche Schauspielerinnen.
Eine weite Reise
7. Zu Fuß nach Santiago de Compostela (2007)
Unser letzter Tipp ist kein Spielfilm, sondern eine Doku. In Zu Fuß nach Santiago de Compostela begleitet ein Filmteam den jungen Schweizer Roman Weishaupt, der in seiner Heimat aufbricht und 2300km geht, um in Compostela anzukommen.
Die Zuschauer sind so hautnah auf dieser abenteuerlichen Langstreckenwanderung dabei. Sie teilen sowohl Momente des Glücks, als auch Frustration und Alltägliches mit einem enthusiastischen Wanderer.
Dabei ist Roman auf seiner Pilgerreise nichtt religiös motiviert, sondern von Neugier getrieben. Regisseur Bruno Moll zeichnet ein zugleich spannendes und inspirierendes Portrait.