Seit Hape Kerkelings Ich bin dann mal weg ist klar, dass Bücher eine fantastische Inspiration für das Pilgern auf dem Jakobsweg sind. Wir haben für Sie die besten Bücher zum Jakobsweg zusammengestellt.
Auf dem Jakobsweg – Paulo Coelho (1987)
Der brasilianische Bestsellerautor von Büchern wie Der Alchimist schreibt hier von seinen persönlichen Erfahrungen auf dem Jakobsweg. Coelho lief den Camino in den 80er Jahren als er noch Mitglied einer katholischen Bruderschaft war. Nachdem ihm die Meisterweihe verweigert wurde, sollte er den Camino laufen und so spirituell geschult werden.
Der Camino wurde zu einem Wendepunkt in seinem Leben. Nach seiner Rückkehr begann Coelhos schriftstellerische Karriere. In Auf dem Jakobsweg beschreibt er in mystischem Ton seine Erfahrungen und Erkenntnissen. Statt einem Reisebericht, erwartet die Leser*innen hier Reflektion über die großen Themen, die Coelho in seinem Werk immer wieder anspricht.
Der Jakobsweg – Shirley MacLaine (2001)
Shirley MacLaine ist ein weiterer Promi auf dem Jakobsweg. Die Schauspielerin und Autorin begegnete auf dem Camino nicht nur anderen Pilger*innen, sondern auch dem einen oder anderen Paparazzi. Sie erzählt humorvoll, wie sie mit über sechzig Jahren die herausfordernde Langstreckenwanderung angeht.
Der Jakobsweg ist ihr achtes Buch und auch in den Vorgängern berichtete MacLaine offen über ihre spirituelle Suche. Ihre Wanderung auf dem Jakobsweg ist eine ganz besondere Station auf diesem Weg und hielt viele wichtige Erkenntnisse für sie bereit. Und zwar nicht nur über die richtige Ausrüstung.
„Der Weg gibt dir alles, was du brauchst.“ (Shirley MacLaine)
Ich bin dann mal weg – Hape Kerkeling (2006)
Nach über drei Millionen verkauften Exemplaren und anschließender Verfilmung gehört Hape Kerkelings Buch zu den Klassikern der Bücher zum Jakobsweg. Inspiriert wurde Kerkelings Pilgerwanderung auf dem Camino übrigens von Shirley MacLaine. Auch bei Kerkeling fehlt es nicht an Humor und Selbstironie, wenn er seinen Fitnessgrad oder seine Mitpilgernden auf dem Jakobsweg beschreibt.
Ich bin dann mal weg löste übrigens den sogenannten „Kerkeling-Effekt“ aus. In den Jahren nach der Veröffentlichung war ein massiver Zuwachs an deutschen Wandernden auf dem Camino zu beobachten. Auch wenn wissenschaftliche Untersuchungen noch fehlen, besteht kein Zweifel daran, dass Kerkelings autobiografischer Reisebericht unzählige Menschen inspirierte und Interesse am Jakobsweg weckte.
Ich bin da noch mal hin – Anne Butterfield (2012)
Die Ähnlichkeit im Titel ist kein Zufall: Anne Butterfield taucht in Hapes Buch auf. Sie wird dort als ’skurrile Engländerin‘ beschrieben und wird eine der wichtigsten Wegbegleiterinnen für Kerkeling.
In ihrem eigenen Buch beschreibt Butterfield nun den zweiten Anlauf ihrer Pilgerreise auf dem Jakobsweg. Sie erzählt auch die Fortsetzung von ihrer Freundschaft mit Hape, die bis heute besteht. Butterfield hatte es auf ihrer ersten Camino Reise an Tiefgang und Gelassenheit gefehlt und so beschloss sie, die Erfahrung zu wiederholen. Sie hat es nicht bereut.
Dem eigenen Leben auf der Spur – Felix Bernhard (2008)
Felix Bernhard pilgerte 1200 km auf dem Jakobsweg von Sevilla nach Santiago de Compostela und das im Rollstuhl. Sein beeindruckender Reisebericht zeugt von Willenskraft und zäher Ausdauer. Darüber hinaus bietet Dem eigenen Leben auf der Spur auch wichtige Einblicke in die Realität derer, die auf dem Camino und sonst im Leben ständig mit Barrieren konfrontiert sind.
Spirituelle Fragen drehen sich in Bernhards Buch vor allem um den Umgang mit Schicksalsschlägen. Der Autor und Banker erlitt mit zwanzig Jahren einen schweren Motorradunfall und ist seither querschnittsgelähmt. Dem eigenen Leben auf der Spur ist ein wichtiges und inspirierendes Buch, das den Jakobsweg aus einer besonderen Perspektive schildert, die einige Beachtung verdient.
Zwei Esel auf dem Jakobsweg – Tim Moore (2004)
Tim Moore liebt sportliche Herausforderungen und historische Reiserouten. So trat der britische Autor in die Spuren des Abenteurers Lord Dufferin aus dem 19. Jahrhundert und imitierte dessen Expedition in die Arktis.
Auch für die Pilgerreise auf dem Jakobsweg hat er sich etwas ganz Spezielles vorgenommen: ohne Spanischkenntnisse, aber dafür mit Esel macht er sich auf den Weg. Das verläuft natürlich nicht ohne Schwierigkeiten. Sein Reisebegleiter Shinto ist störrisch, erfreut sich aber größerer Beliebtheit bei anderen Pilgern als sein Herrchen selbst. Und auch das Wandern fällt ihm leichter. Wer nach einer unterhaltsamen Lektüre für den Camino sucht, der ist bei Tim Moores Zwei Esel auf dem Jakobsweg gerade richtig.
Raum in der Herberge – Elisabeth Klose (2004)
Elisabeth Klose arbeitete mehrere Monate als Freiwillige in den Herbergen entlang des Jakobswegs. Hier erzählt sie von ihren Erlebnissen und Begegnungen mit den Pilger*innen. Ehrlich und humorvoll geschrieben, bietet dieses Buch eine neue Perspektive auf den Jakobsweg. Vom Wegesrand aus, bereitet es nebenbei auf die vielen großen und kleinen Herausforderungen vor, die Pilger erwarten.
Klose beschreibt außerdem eindrücklich die Beziehungen und die Gemeinschaft, die zwischen Pilgern und Freiwilligen entstehen. Ihr Buch macht Lust darauf, die Gemütlichkeit und Erleichterung bei Ankunft in den Herbergen selbst zu erleben und unterstreicht die wichtige Arbeit, die die Freiwilligen dort leisten.