Der Pembrokeshire Coast Path, oder PCP, ist ein echter Geheimtip. Dieser wunderschöner Fernwanderweg folgt der der Küste von Wales über einer Länge von 300km. Malerische Orte, Robbenbabies, paradiesische Strände und beeindruckende geologische Formationen sind nur manche der Highlights, die Sie dort erwarten.
Erfahren Sie hier alles, was Sie wissen müssen, um sich auf Ihre Wanderung an der bezaubernden Küste von Wales, dem „Land Mythen und Legenden“, vorzubereiten.
1. Wo liegt der Pembrokeshire Coast Path?
Der Pembrokeshire Coast Path verläuft entlang der Süd-Westküste von Wales, in der Grafschaft von Pembrokeshire. Start- und Endpunkt des ungefähr 300 Kilometer langen Wanderweges sind Amroth und St. Dogmaels.
Übrigens, mehr als 80 Prozent dieses beliebten Fernwanderwegs befinden sich innerhalb des Pembrokeshire Nationalparks.
2. Wie lange dauert eine Wanderung auf dem PCP?
Der offiziellen Empfehlung nach soll man 12 Tage für den gesamten Pembrokeshire Coast Path einplanen. Um die 300 Kilometer in diesem Zeitraum zu bewältigen, müssen Sie allerdings jeden Tag ungefähr 24km wandern. Wem das zu anstrengend erscheint, der kann davon profitieren, dass der PCP aus vielen kleinen Tagesstrecken und Rundwanderwegen besteht. Sie können also ohne Weiteres nur einen Teilabschnitt der Gesamtstreke wandern. Viele Wanderer nutzen dazu das ausgezeichnete Shuttle-Bus-System um zum Startpunkt oder zur Unterkunft zu gelangen.
Hillwalk Tours bietet selbst-geführte Wanderungen auf einem der schönsten Abschnitte des Pembrokeshire Coast Path an. Von Amroth aus können Sie mit uns auf 100 Kilometer den südlichsten Teil bis nach Pembroke erwandern. Diese Strecke ist nicht nur sehr malerisch, sie ist auch weniger herausfordernd als die mehr nördlichen Abschnitte.
3. Wie schwierig ist der Pembrokeshire Coast Path?
Wer den gesamten Pembrokeshire Coast Path in Angriff nimmt, hat eine wahre sportliche Herausforderung vor sich. Der An-und Abstieg über die gesamte Strecke beträgt 10,668 Höhenmeter, was einer Besteigung des Mount Everest entspricht.
Der südliche Abschnitt gilt jedoch als mehr moderat und kann von Wander*innen mit unterschiedlichem Grad an Fitness gelaufen werden. Es gibt zwar einige Anstiege, die sind jedoch kurz. Außerdem können Sie aufgrund der zahlreichen Unterkünfte kürzere Tagesetappen wählen und nur so viele Kilometer am Tag wandern, wie Sie sich zutrauen.
4. In welche Richtung sollte ich den Pembrokeshire Coast Path laufen?
Obwohl der Pembrokeshire Coast Path in manchen Wanderführern von Norden nach Süden beschreiben ist, gibt es einige gute Gründe, warum Reiseanbieter empfehlen ihn in der anderen Richtung zu wandern. Die Abschnitte im Süden sind sanfter, bieten also den besseren Einstieg zu Beginn Ihrer Wanderung. Im südlichen Teil gibt es darüber hinaus mehr Unterkünfte. Falls Sie es also doch nicht so weit schaffen, wie gedacht, ist Hilfe nie weit. Ein weiterer Aspekt ist die Windrichtung. Laufen Sie von Amroth nach Pembroke, haben Sie den Wind an den exponiertesten Stellen meistens im Rücken und nicht im Gesicht.
5. Wann ist der beste Reisezeitpunkt für den PCP?
Der beste Reisezeitraum für eine Wanderung in Wales ist von Mai bis Mitte September. Der ideale Zeitpunkt hängt ganz von Ihren persönlichen Vorlieben ab: im Frühling können Sie sich auf Wildblumen und Zugvögel freuen, im Sommer möchten Sie vielleicht nach einem Wandertag an einem der unzähligen Strände surfen gehen und im Herbst können Sie mit etwas Glück Robbenbabies beobachten.
Im Juli und August, wenn auch in Wales Ferien sind, geht es in den Badeorten meist geschäftig zu. Für diese Monate sollten Sie auf jeden Fall rechtzeitig buchen.
Obwohl der Pembrokeshire Coast Path das ganze Jahr gewandert werden kann, sollte man sich eine solche Langstreckenwanderung in der kalten und oft sehr windigen Jahreszeit aufgrund der exponierten Küstenlage wohl besser zwei Mal überlegen.
6. Wie kann ich zu meiner Wanderung nach Wales anreisen?
Es gibt verschieden Möglichkeiten, um zum Startpunkt des PCP in Amroth zu gelangen. Cardiff ist der nächstgelegene Flughafen. Hier gibt es Flüge zu verschiedenen deutschen Großstädten, darunter Hamburg, Köln-Bonn und München, sowie nach Basel. Auch Flugverbindungen nach Bristol, Manchester oder London kommen zusammen mit einer Zugfahrt nach Wales für die Anreise in Frage.
Wer für den Klimaschutz etwas Gutes tun will, kann vom europäischen Festland aus auch mit dem Eurostar nach London fahren, zum Beispiel über Paris. Von Städten wie Bristol, London und Manchester aus nehmen Sie den Zug nach Haverfordwest. Dann geht es mit dem Bus weiter nach Amroth. Hier finden Sie eine praktische Seite für Ihre Reiseplanung in Wales.
7. Wo kann ich übernachten?
Im südlichen Teil des Pembrokeshire Coast Path gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Bei Wander*innen sind B&Bs besonders beliebt, da sie erschwinglichen Komfort bieten und die Menschen vor Ort unterstützen. Dort erwarten Sie,nach einem Tag an der frischen Luft, nicht nur ein bequemes Bett und eine warme Dusche sondern Sie können sich beim Frühstück auch ordentlich stärken und von der Ortskenntnis Ihrer Gastgeber profitieren.
Hartgesottene können es auch in Erwägung ziehen zu campen. Allerdings sind Campingplätze auf dem PCP dünn gesät und wildes campen ist generell verboten.
8. Wie kann ich mich auf meiner Wanderung in Wales verpflegen?
Die Infrastruktur um den Pembrokeshire Coast Path ist gut ausgebaut, so dass Sie in vielen Orten Einkaufsmöglichkeiten vorfinden. Einige B&Bs bieten Wander*innen außerdem die Zubereitung von Lunchpaketen an. In Pubs und Imbissen können Sie günstig einkehren und in abgelegeneren Orten stellen B&B Betreiber*innen nach Vorabsprache auch eine warme Abendmahlzeit zur Verfügung.
*Ein besonderer Tipp für einen kleinen Snack sind „Welsh cakes“. Die walisische Variante des englischen Scones ist ein Gebäck mit Rosinen, das unterwegs viel Kraft gibt.
9. Was für Ausrüstung sollte ich einpacken?
Auf einer Wanderung auf dem Pembrokeshire Coast Path benötigen Sie vor allem gut eingelaufene Wanderschuhe. Diese leisten den besten Dienst in Kombination mit speziellen Wandersocken. Ansonsten ist auch Regenkleidung (Jacke, Hose und Regenhülle für den Rucksack) unverzichtbar, da es an der Küste schnell zu Wetterumschwüngen kommen kann. Zudem wird auch für bewölkte Tage ein Sonnenschutz empfohlen. Wer darauf aus ist, Tiere zu beobachten, sollte auch in Erwägung ziehen ein kleines Fernglas mitzunehmen.
Die für das Management des Coast Path zuständige Behörde gibt an, dass der Handy-Empfang entlang der Route streckenweise schlecht ist und mobiles Internet auch nicht überall zu Verfügung steht.
Die Beschilderung des PCP ist so gut, dass Sie eigentlich kein keine Unterstützung durch GPS brauchen, der GPS Empfang ist jedoch dank des meist offenen Himmels sehr gut.
Eine Packliste mit allem, was Sie in der Regel für einen Wanderurlaub brauchen, finden Sie hier.
10. Was ist auf dem Pembrokeshire Coast Path besonders sehenswert?
Der Pembrokeshire Coast Path wurde im Jahre 2011 von National Geographic als zweitschönstes Küsten-Reiseziel der Welt ausgezeichnet und speziell für den nachhaltigen Tourismus gelobt. So wundert es also nicht, dass Naturerleben und landschaftliche Schönheit wesentliche Merkmale der Region sind.
Hier finden Sie ein paar weitere Highlights, die Sie in Pembrokeshire erwarten.
Die Strände
Der gesamte Pembrokeshire Coast Path führt entlantg von 58 Stränden und 14 Häfen. Einige von ihnen sind weit über die walisische Landesgrenze hinaus für ihre Schönheit bekannt. Barafundle Bay, beispielsweise, wurde zum schönsten Strand ganz Großbritanniens gewählt. Dieser Strand besticht durch seine einsame Lage hinter einem Wald, fernab von Straßen und Häusern. Der Strand von Manorbier liegt ebenfalls direkt am Pembrokeshire Coast Path. Eine mittelalterliche Burg ragt gleich dahinter auf und verleiht diesem Strand eine besondere Atmosphäre und geschichtliche Bedeutung.
Auch die 56 weiteren Strände haben jedoch viel zu bieten – ob es surfbare Wellen, bezaubernde Sonnenuntergänge oder eine Nähe zur Natur sind.
Die Geologie
An der Küste von Pembrokeshire befinden sich derart beeindruckende und einzigartige Felsformationen , dass es im Deutschen dafür noch nicht mal immer Namen gibt. „Felsnadeln“, so genannte sea stacks, sind freistehende große Felsen, die aus dem Wasser ragen und von besonders Abenteuerlustigen sogar erklettert werden. „Sea arches“ sind natürlich entstandene Torbögen, unter denen das Meer braust. Auch Meereshöhlen prägen das geologische Landschaftsbild und zeigen, was für besondere Orte entstehen, wenn Meer und Küste aufeinander treffen.
All diese Elemente gehören zu den beliebtesten Fotomotiven der Region.
Die Tierwelt
Die Aussicht darauf Wildtiere zu erspähen verleiht jeder Landschaft einen besonderen Zauber. In Pembrokeshire richten Sie dazu Ihren Blick auf die schimmernde Meeresoberfläche und den Himmel. Mit etwas Glück bekommen Sie so vielleicht Robben oder gar einen Delfin zu Gesicht. Im Herbst kommen die Robbenjungen zur Welt und bieten einen besonders possierlichen Anblick.
Ansonsten ist Pembrokeshire aber auch für verschiedene Zugvögel bekannt, die im Frühling und Herbst über die Küstenregion fliegen.
Die Burgen
Entlang des Pembrokeshire Coast Path erhaschen Sie immer wieder Einblicke in längst vergangene Tage, wenn Sie an imposanten Burgen, historischen Ortskernen und mittelalterlichen Kapellen vorbei laufen.
Ein besonderes architektonisches Highlight ist die normannische Burg von Pembroke. Im 11. Jahrhundert wurden zum ersten Mal auf ihrem Gelände eine Festungsanlage errichtet und später durch Steinmauern verstärkt. Die Lage der Burg ist nahezu ideal: Pembroke Castle liegt nämlich auf einem Felsvorsprung und ist zu drei Seiten von einem Fluss umgeben und somit kaum einnehmbar. Die Mauern zur Landseite hin sind teilweise ganze fünf Meter dick.
Im 17. Jahrhundert jedoch ordnete Oliver Cromwell die Zerstörung der Burg an und forderte sogar die Bewohner*innen von Pembroke dazu auf, sich an den Steinen zu bedienen und sie für ihre Zwecke wieder zuverwenden. Nachdem Pembroke Castle so zu einer Ruine wurde, baute man die Festung schließlich im 19. Jahrhundert wieder auf.
Bezaubernde Dörfer und Städtchen entlang des Pembrokeshire Coast Path
Tenby
Tenby ist ein für seine ausgezeichneten Strände prämiertes Städtchen und liegt direkt am Pembrokeshire Coast Path. Der bezaubernde Ort lockt Besucher*innen aber nicht nur mit der Aussicht Sandburgen zu bauen und in den Wellen zu baden, auch kulturell hat Tenby einiges zu bieten. Da wäre zum Beispiel die mittelalterliche Stadtmauer, das älteste unabhängige Museum von Wales und für Wander*innen besonders interessant: das Besucherzentrum des Pembrokeshire National Park. Hier können Sie alles zu den wilden Bewohnern der Küste des National Parks lernen.
Wenn Sie ungewöhnliche, spirituelle Orte lieben, sollten Sie auch darüber nachdenken etwas länger in Tenby zu verweilen und Caldey Island einen Besuch abzustatten. Bereits seit dem sechsten Jahrhundert nach Christus wurde die Insel von Mönchen bewohnt, die zu verschiedenen Orden gehörten. Seit 1925 wird die Klosterinsel von Zisterzienser Mönchen verwaltet. Von Montags bis Samstags steht es Besucher*innen offen diesen Ort der Stille und des Gebets zu besuchen.
Saundersfoot
Ganz in der Nähe von Tenby liegt Saundersfoot. Und obwohl das Örtchen um einiges kleiner ist als Tenby, gibt es dort eine beeindruckende Auswahl an vorzüglichen Restaurants. Das Cliff Restaurant oberhalb des Hafens kombiniert exzellente Küche mit berauschender Aussicht auf’s Meer, bei Marina Fish and Chips können Sie sich selbigen Klassiker schmecken lassen, das Mulberry Restaurant im Hafen gilt als hippe Alternative und ein kurzer Spaziergang bringt Sie zum Coast Restauarant, das Ausblicke auf den Strand bietet und wo mit regionalen Zutaten gekocht wird.
Der Pembrokeshire Coast Path um Saundersfoot gilt übrigens als einer der aufregendsten Abschnitte, er führt nämlich durch einen Tunnel. Hier laufen Sie auf der Strecke einer ehemaligen Tram, die Kohle von den Minen zum Hafen nach Saundersfoot bringen sollte. Die Kohlenbergwerke sind längst still gelegt und die Tramstrecke erfreut sich heute zum Rad fahren oder wandern großer Beliebtheit.
Tenby in Wales.
Selbstgeführte Wanderungen in Wales
Wenn Sie davon träumen, die bildschöne Küste von Wales mit eigenen Augen zu sehen, wie wäre es mit einer selbstgeführten Wanderung? Sie brauchen nur festzulegen, wie viele Kilometer Sie am Tag laufen wollen und Hillwalk Tours plant alle Etappen und bucht Ihre Unterkünfte in gemütlichen B&Bs, die wir für Sie getestet haben. Sogar Ihr Gepäck wird transportiert, damit Sie nur mit einem Tagesrucksack losziehen und die Magie von Pembrokeshire unbeschwert genießen können.