Der Camino Frances ist der „klassische Jakobsweg“ und führt von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela. Wir stellen Ihnen hier einige wunderschöne Camino Frances Etappen auf den letzten 160 Kilometern des berühmten Pilgerweges vor. Auf diesem Abschnitt bietet Hillwalk Tours selbstgeführte Jakobsweg Wanderreisen, inklusive Übernachtungen in Pensionen und Gepäcktransport, an.
Die gute Nachricht ist also, dass Sie sich mit uns um Rückenschmerzen und ausgebuchte Herbergen keine Sorgen machen müssen. Die Länge der verschiedenen Tagesetappen können Sie je nach Ehrgeiz und Fitness-Level selbst bestimmen.
Die begehrte Pilgerurkunde erhalten Sie aber auf jedem Fall, wenn Sie eine Wanderung mit uns auf den letzten 100 Kilometern des Camino Frances zu Ende bringen.
O Cebreiro – Triacastela
Die Hillwalk Tours Wanderungen auf dem Jakobsweg beginnen strategisch günstig in O Cebreiro. Das Dorf ist durchaus einen Besuch wert, denn nur in diesem Teil von Galicien findet man Pallozas, traditionell gebaute Steinhäuser, die hier schon vor der Römerzeit errichtet wurden.
Mit 1250 Metern über dem Meeresspiegel liegt das galicische Dorf außerdem recht hoch. Die fantastische Aussicht beim Abstieg von O Cebreiro belohnt Sie also gleich zu Anfang dafür, dass Sie sich auf den Weg gemacht haben und erleichtert die Eingewöhnungsphase.
Auf der Rochus Höhe (Alto de San Roque) begegnen Sie dann der überlebensgroßen Statur eines Pilgerers.
Wenn Sie in Triacastela ankommen, können Sie einer alten Tradition gedenken: im nahegelegenen Kalksteinbruch nahmen Pilger früher Steine mit, um sie in Castañeda brennen zu lassen. Sie wurden dann für den Bau der Kathedrale von Santiago de Compostela verwendet.
Triacastela – Sarria: Das Kloster von Samos
Zwei Stunden hinter Triacastela findet sich das berühmte Kloster von Samos. Es wurde im sechsten Jahrhundert von Martin von Braga gegründet.
Wer sich für Geschichte und Architektur interessiert, wird es sich nicht entgehen lassen das imposante Bauwerk zu besichtigen. Durch die durchgehende Nutzung in verschiedenen Jahrhunderten vereint es Baustile wie Spätgotik, Renaissance und Barock.
Wenn Sie Naturdenkmäler und seltene Bäume schätzen, sollten Sie auch die Capilla des Salvador / Ciprés besuchen. Beeindruckend ist nicht nur die Kappelle aus dem 9-10. Jahrundert, sondern vor allem die fast tausendjährige Zypresse, die über ihr aufragt.
Sarria –Portomarin
Sarria selbst gilt als lebendiger Treffpunkt für Wandernde auf dem Camino Frances. Kein Wunder, ist dies doch für viele Pilger die erste der Camino Frances Etappen denn von hier aus brechen seit langem Pilger auf, um die letzten 100km zu gehen und sich die Pilgerurkunde (genannt Compostela) zu verdienen.
In Barbadelo lohnt es sich an der romanischen Jakobskirche Igrexa de Santiago de Barbadelo Halt zumachen. Auf den reich verzierten Portalen gibt es einiges zu entdecken: nicht nur Tiere und Menschen, sondern auch Pflanzenmotive und sogar Jakobsmuscheln.
Wenn Sie Ferreiros erreichen, zeigt Ihnen die Wegmarkierung dort, dass Sie sich auf den letzten 100 Kilometern des Jakobswegs befinden.
Im weiteren Verlauf des Camino Frances kommen Sie jetzt an vielen traditionellen galicischen Dörfern keltischen Ursprungs vorbei und überqueren den Fluss Miño der bei Portomarin zu einem See aufgestaut wurde. Tatsächlich wurde der gesamte Ort Portomarin, inklusive der beeindruckenden befestigten Burgkirche der Johanniter aus dem 12. Jahrh., 1960 Stein für Stein umgesiedelt um ihn vor den Fluten zu schützen.
Palas de Rei – Melide
Palas de Rei ist einer dieser Orte, dessen Name irreführend ist. Denn weder gibt es einen „Königspalast“ zu bestaunen, noch ist eindeutig belegt, dass dieses 3000 Seelen-Dorf jemals Königsitz war.
Über ruhige Landstraßen gelangen Sie dann von Palas de Rei nach Melide. Wer an einem Sonntag im Städtchen Melide ankommt, der kann sich glücklich schätzen. Auf dem berühmten Wochenmarkt bieten Bauern lokale Erzeugnisse an und an Essenständen können Sie Spezialitäten aus der Region probieren.
An Wochentagen können Sie in eine der typischen Pulperías einkehren und dort frischen Tintenfisch probieren. Pulpo heißt im Spanischen Octopus und an den Küsten Galicien isst man den ihn mit Olivenöl und geräuchertem Paprikapulver gewürzt.
Melide – Arzúa
Auf ruhigen Waldwegen gelangen Sie von Melide nach Arzúa und kommen unterwegs in Castañeda vorbei. Sollten Sie in Triacastela einen Stein mitgenommen haben, so könnten Sie ihn jetzt, wie die Pilger vor vielen Jahrhunderten, in Castañeda brennen lassen. So wurde damals die Pilgerwanderung auch als Transport der Rohmaterialien für den Bau der Kathedrale von Santiago de Compostela genutzt.
Nach solchen Anstrengungen, oder dem Gedanken an sie, können Sie in Arzúa eine weitere Delikatesse genießen. Der Ort auf dem Jakobsweg ist berühmt für seine schmackhaften Käse Laiber.
In Ribadiso de Baixo können Sie eine Steinbrücke bewundern, über der seit dem 15. Jahrhundert unzählige Pilgerer den Rio Iso überquerten und die nahe gelegenen Pilgerherbergen ansteuerten.
Gleich daneben befindet sich eine 600 Jahre alte Pilgerherberge, kürzlich restauriert ist sie immer noch als Albergue (Herberge) geöffnet. Eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Pilgerunterkünfte entlang des Camino.
Arzúa – Santiago de Compostela
Der Abschnitt von Arzúa nach Santiago de Compostela ist der letzte der Camino Frances Etappen und kann in unterschiedlichen Formen gewandert werden. Während ganz Sportliche die 39km an einem Tag bewältigen, legen andere vielleicht noch einen weiteren Stop in der zauberhaften ländlichen Gegend in Galicien ein.
In Santiago de Compostela selbst zieht vor allem die Kathedrale Pilger an, die dort mit einer Messe ihre Wallfahrt beenden. Früher wurde angenommen, dass damit Sündenerlass einherging.
Doch auch wer nicht aus religiösen Gründen den Jakobsweg gegangen ist, dem wird die architektonische Schönheit der Altstadt, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, zusagen. Die festliche Stimmung der herbeiströmenden Pilgerscharen machen diese Stadt zu einem ganz besonderen Ort. Denn alle, die auf dem Camino hier ankommen, eint ein gemeinsamer Weg, auch wenn ihn jeder für sich gelaufen ist.