Der Beara Way entführt Sie in ein abgeschiedene und unbekannte Ecke Irlands und ist ein unvergleichliches Erlebnis für Wander*innen, die die Wildnis lieben. Die Mischung aus majestätischen Bergketten, schroffen Felsen und der Nähe zur Küste machen die Beara Halbinsel zu einem ganz besonderen Ort.
Unweit von Killarney und dem berühmten Ring of Kerry gelegen, verbindet die Beara Peninsula atemberaubende Landschaften mit der Ruhe und Authentizität einer noch nicht völlig erschlossenen Urlaubsgegend.
Der Beara Way führt ein Mal um die ganze Halbinsel herum und bringt Sie zu Orten, wo die Zeit still zu stehen scheint. Zu einsamen Inseln, über hohe Bergpässe, in Täler, wo Steinkreise aus dem Boden ragen und Sie außer Schafen stundenlang niemandem begegnen.
Steckbrief Beara Way
A. Wo liegt der Beara Way?
Der Beara Way ist ein 152 Kilometer langer Rundweg im Süd-Westen von Irland. Der Startpunkt des Beara Way ist Glengarriff. Von hier aus führt der Fernwanderweg ein Mal um die Beara Halbinsel in West-Cork. Die Route kann um zusätzliche Etappen auf den Inseln Beara und Dursey ergänzt werden.
B. Wie lange dauert eine Wanderung auf dem Beara Way?
Für eine komplette Umrundung der Beara Halbinsel sollten Sie mindestens sieben Tage Wanderzeit einplanen, wenn Sie die Etappen auf den Inseln dazu nehmen sind es neun. Sie können aber auch einen Teil des Beara Ways laufen und eines der Dörfer vor Glengarriff zu Ihrem Ziel machen. Mit Hillwalk Tours können Sie die Dauer und Kilometeranzahl individuell anpassen und so zwischen 5 bis 11-tägigen Wanderungen und verschiedenen Routen wählen.
C. Was ist der Schwierigkeitsgrad des Beara Way?
Der Beara Way gilt als moderater bis anspruchsvoller Wanderweg. Gründe dafür sind der Gesamtanstieg von 5,000 Höhenmetern und die Tatsache, dass auf manchen Strecken weite Distanzen zwischen den einzelnen Übernachtungsmöglichkeiten liegen. Auch das Terrain kann uneben und moorig sein.
Anreise
Wie komme ich zum Beara Way?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten um vom europäischen Festland anzureisen. Die nächst gelegenen Flughäfen sind Cork und Kerry Airport. Auch von Dublin und Shannon aus können Sie einen Überlandbus nach Cork nehmen.
Von Cork aus nehmen Sie dann den regionalen öffentlichen Bus Nummer 252 oder 236. Dieser fährt drei Mal täglich und bringt Sie innerhalb von ungefähr zwei Stunden direkt nach Glengarriff.
Und wer mit der Fähre reisen will, kann von Cherbourg in Frankreich zum nächsten Hafen in Rosslare kommen.
Unterkunft
Wo kann ich auf dem Beara Way übernachten?
Von B&Bs zu Hotels bis hin zu Campingplätzen, Hostels und sogar einem buddhistischen Zentrum finden Sie in Beara eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten für jedes Budget. Für Wander*innen sind B&Bs besonders empfehlenswert , unter anderem da diese auch in kleinen, abgelegenen Orten anzutreffen sind.
Wenn man bei Wind und Wetter stundenlang unterwegs war, gibt es nichts Schöneres, als zu wissen dass eine heiße Dusche und ein gemütliches Bett auf einen warten. Darüber hinaus unterstützen B&Bs die Betreiber*innen vor Ort und geben Wander*innen die Chance Einheimische kennen zulernen. So trägt Wandertourismus zur Wirtschaft ländlicher Regionen bei.
Und die Gastfreundschaft der Ir*innen ist schließlich nicht umsonst weltberühmt.
Verpflegung
Was für Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten gibt es auf dem Beara Way?
Obwohl der Beara Way in entlegene Regionen führt, müssen Wander*innen sich um das leibliche Wohl keine Sorgen machen. Die regionale Küche beinhaltet viel frischen Fisch und Meeresfrüchte, doch auch für Vegetarier*innen und Veganer*innen gibt es ein gutes Angebot. In beinahe allen Dörfern und Ortschaften befinden sich Restaurants, Caf und/oder Supermärkte.
In kleinen Orten wie Adrigole und Lauragh gibt es nur einen kleinen Supermarkt, beziehungsweise ein Café. Stellen Sie also sicher, dass Sie vor Ladenschluss um 19 Uhr ankommen. Andernfalls können Sie jedoch meist zu einer Übernachtung im B&B eine Mahlzeit dazu buchen.
Bei nur 6 Einwohner*innen überrascht es nicht, dass es auch auf Dursey Island keine Möglichkeit gibt einzukehren.
Mehr zu Verpflegung auf den einzelnen Streckenabschnitten finden Sie im Abschnitt zu den verschiedenen Etappen auf dem Beara Way.
Wetter und beste Reisezeit
Wann sollte ich den Beara Way wandern und wie ist das Wetter in Beara?
Die Wetterdaten der Beara Peninsula zeigen, dass der Zeitraum zwischen April und Oktober am besten zum Wandern geeignet ist. Im April, Juni und Juli ist der Regenfall am niedrigsten. Juli und August sind die Monate mit der höchsten Durchschnittstemperatur.
Dies sind jedoch nur die grundsätzlichen Tendenzen. In Irland, besonders in Küstennähe, muss man mit täglichen Wetterumschwüngen und den berühmten „four seasons a day“ (vier Jahreszeiten an einem Tag) rechnen. Hier trifft schließlich der Atlantik zum ersten Mal wieder auf Festland und entlang der Bergketten der Beara Peninsula sammeln sich gerne Wolken.
Auf unseren Wanderungen auf dem Beara Way im Mai und August hatten mein Partner und ich überwiegend gutes Wetter. Selbst Anfang Mai gab es strahlenden Sonnenschein, auch wenn die Temperaturen nachts stark fielen.
Als beste Reisezeit würde ich den (Hoch-) Sommer empfehlen, weil dann die Fuchsien und Montbretien am Wegesrand blühen und mit ihren kräftigen Farben die Landschaft verzaubern.
Ausrüstung
Was muss ich für eine Wanderung auf dem Beara Way mitnehmen?
Die Standard Ausrüstung für eine Mehrtageswanderung in Irland sollte unbedingt die folgenden Dinge beinhalten:
- Regenkleidung (Jacke, Hose und Schutz für den Rucksack)
- Gute, eingelaufene und wasserfeste Wanderschuhe
- Ersatz Wandersocken
- Sonnenschutz (Hut, Sonnenbrille, Sonnencreme)
- Ausreichend Wasser und Proviant. Ein Wasserfilter hilft dabei unterwegs an Bächen und Quellen aufzufüllen.
- Mobiltelefon, Ladekabel und Adapter
- Bargeld
- Karte und/oder GPS Empfänger
- Wechselschichten für unterschiedliche Temperaturen: gute Baselayer (unterste Schicht, nicht aus Baumwolle, bitte), Fleece, langärmeliges T-Shirt.
- Erste Hilfe: Blasenpflaster, Vaseline und Kopfschmerztabletten
Für den Beara Way im speziellen empfiehlt es sich weitere Gegenstände mitzunehmen:
- Leichte Schuhe zum Wechseln. So vermeiden Sie auf längeren Abschnitten auf geteerten Straßen Blasen zu kriegen.
- Outdoor Gamaschen, die Sie über Ihre Schuhe ziehen können. Sie verhindern, dass auf moorigen Strecken Wasser in Ihre Schuhe dringt. Auch wasserfeste Socken können auf manchen Abschnitten des Beara Way nach starkem Regen von Vorteil sein.
- Wanderstöcke
Karten für den Beara Way
Was ist die beste Wanderkarte für den Beara Way und wo kann ich sie kaufen?
Für Ihr Navigationsgerät können Sie sich hier eine verlässliche GPS Route von Hillwalk Tours herunterladen. Die Route hat uns auf unseren Wanderungen auf dem Beara Way gute Dienste erwiesen. Bei der Buchung einer Wanderreise mit Hillwalk Tours erhalten Sie zusätzlich ein Informationspaket mit allen notwendigen Karten.
Die „Discovery Maps“ sind die topografischen Karten im Massstob 1:50,000 der offiziellen Landvermessung (Ordnance Survey Ireland) in Irland und beinhalten wertvolle Informationen zu Landschafts-Elementen wie archäologischen Denkmälern und jeder noch so kleinen Siedlung. Die OS Maps Nummer 84 und 85 decken den Beara Way ab und sind im OSi Onlineshop und auf der Halbinsel in vielen Supermärkten erhältlich.
Die „wanderbaren“ Inseln entlang des Beara Way
Wie kann ich die Inseln am Beara Way besichtigen?
Der Beara Way bietet Ihnen die Möglichkeit zwei sehr unterschiedliche, bezaubernde Inseln kennen zu lernen. Die Fähre beziehungsweise Seilbahn, die Sie zu der jeweiligen Insel bringt, liegen direkt am Beara Way. Auf beiden Inseln gibt es Rundwege, die Teil der Beara Way Route sind und Ihnen erlauben, diese magischen Orte zu Fuß zu erkunden.
A. Bere Island
Bere Island liegt im Süden der Beara Peninsula und ist nur 1,5km vom Festland entfernt. Eine Fähre bringt Sie vom Hafen in Castletownbere in nur 15 Minuten zu Derrycreeveen im Westen der Insel. Eine weitere Fähre verkehrt weiter östlich zwischen Pontoon und Rerrin, der größten Siedlung auf Bere.
In Bere Island gibt es verschiedene Pubs. O’Sullivan’s in Rerrin gilt als besonderer Favorit. In Rerrin gibt außerdem einen kleinen Laden mit Postamt und ein Café.
Bere Island blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bis heute befinden sich archäologische Monumente aus der Bronze-Zeit, des Mittelalters und militärische Verteidigungs-Anlagen, wie die charakteristischen Martello Türme, aus dem 19. Jahrhundert auf der Insel. Lebten auf Bere einst über 2,000 Menschen, so ging die Bewohnerzahl nach der Großen Hungersnot stark zurück. Heute hat Bere noch ca. 200 Einwohner*innen.
Bere bietet Reisenden nicht nur Stille und Abstand vom Trubel des Festlands. Fahrradverleih und Wanderwege ermöglichen Outdoorfans die Insel durch die eigene Muskelkraft zu entdecken. Auf einer „See-Safari“ können Sie per Boot Delphine, verschiedene Vögel und vielleicht sogar Riesenhaie beobachten.
Wander*innen können in Bere Island verschiedene Routenoptionen (14km/24km) wählen. Zwei Rundwege verlaufen im Westen und Osten der Insel. Wer will, kann die beiden zu einer Doppelschleife verbinden. Alle Wanderwege offenbaren jedoch gleichermaßen fantastische Aussichten auf Bantry Bay und den Atlantik.
B. Dursey Island
Dursey Island liegt ganz im Westen von Beara und kann mit Stolz von sich behaupten Irlands einzige Seilbahn zu beheimaten. Es ist zudem auch die einzige Seilbahn Europas die das offene Meer überquert. Aber sie ist nicht nur eine Touristenattraktion, sie dient auch dazu die ungefähr sechs Bewohner*innen (und bis vor einigen Jahren noch Kühe und Schafe) von der Insel zum Festland zu bringen. Aufgrund der niedrigen Einwohnerzahl wundert es nicht, dass es auf Dursey keinerlei Einkaufsmöglichkeiten gibt.
Gerade die Abgeschiedenheit der Insel ermöglicht es Besucher*innen Tiere zu beobachten und einen entschleunigten Lebensrhythmus zu genießen.
Ein Seitenarm des Beara Ways bringt Sie bis nach Dursey Sound, dem Gewässer, das die Insel vom Festland trennt. Dazu gabelt sich der Wanderweg kurz vor Allihies und die Wegmarkierungen führen explizit nach Westen zu Dursey, oder östlich nach Allihies. Der Rundweg auf Dursey ist 15km lang und führt Sie von einem Ende der Insel zum anderen. Er hat einen Anstieg von 250 Höhenmetern.
Highlights auf dem Beara Way
Was sind die besonderen Höhepunkte einer Wanderung auf dem Beara Way?
Unzählige Dinge machen den Beara Way zu einem grandiosen Erlebnis und jeder, der ihn wandert, wird unvorhergesehene, einmalige Momente erleben. Die Schönheit des Wanderns besteht schließlich zum großen Teil aus der Nähe zur Natur und die zeigt sich in jedem Moment anders.
Ein Regenbogen über einem Bergpass, die glitzernde Sonne auf den Wellen, eine amüsante Unterhaltung im Pub, Regentropfen in einem Spinnennetz oder ein Dudelsack spielender Wanderer an einem See sind die besonderen Momente, die nicht geplant werden können und die eine Wanderung unvergesslich machen. Und wenn mal etwas schief geht, trösten Sie sich damit, dass kleine Missgeschicke im Nachhinein die besten Geschichten abgeben.
Die landschaftliche Kulisse Bearas ist aber ganz bestimmt ein großes Highlight. Als Halbinsel bietet Beara wunderschöne Ausblicke auf das Meer, so wie auf die beeindruckenden Berggipfel der gegenüberliegenden MacGillycuddy’s Reeks, den höchsten Bergen Irlands. Der Beara Way bringt Sie außerdem in abgeschiedene Täler und zu einsamen Bergpässen, wo kein Haus und keine Menschenseele zu sehen sind und man meint, die Zeit wäre stehen geblieben.
Die unglaubliche Anzahl an archäologischen Stätten trägt zu diesem Eindruck bei. Die große Mehrzahl aller Steinkreise befindet sich in diesem Teil Irlands und der Beara Way bringt Sie direkt zu einigen ausgezeichnet erhaltenen Exemplaren dieser mysteriösen Monumente.
Für Geschichtsinteressierte lohnt sich auch ein Besuch im Bergbau Museum von Allihies. Hier erfahren Sie alles über die Zeit, als Allihies der Ort mit der größte Kupferförderung in ganz Irland war. Noch heute ragen die Schornsteine der alten Minen zwischen Steinmauern und grünen Feldern in den Himmel.
Auch die zeitgenössischen bunten Regenbogenhäuser, die sich in Eyeries, Ardgroom und Allihies in die hügelige Landschaft schmiegen, sind ein zauberhafter Anblick. Ein Besuch auf Dursey Island und eine Fahrt mit Irlands einziger Seilbahn gehören auch zu den ganz besonderen Erlebnissen in Beara.
Die Etappen des Beara Way & unser Erfahrungesbericht
Lesen Sie hier alles, was Sie über die Höhepunkte der einzelnen Streckenabschnitte und die Infrastruktur vor Ort wissen müssen. Die hier beschriebenen Etappen und Erfahrungsberichte folgen den Wanderungen, die mein Partner und ich 2018 und 2019 auf dem Beara Way gemacht haben. Sie sind aber nur ein Beispiel für die mögliche Routenplanung. Sie finden hier auch Informationen zu anderen Stops in Dörfern entlang des Wegs.
Mit Hillwalk Tours können Sie aus verschiedenen Streckenoptionen wählen und so die Länge und den Schwierigkeitsgrad Ihrer Wanderung und der entsprechenden Tagesabschnitte anpassen.
A. Von Glengarriff nach Adrigole
Länge: 13km, 640 Höhenmeter
Vor Ort in Glengarriff: Glengarriff ist ein pulsierendes Örtchen mit charakteristischem Hafen, Hotels, kleinen Läden (darunter ein Hut Atelier), einem kleinen Spar Supermarkt und der Möglichkeit die „tropischen Gärten“ von Garinish Island zu besuchen.
Vor Ort in Adrigole: Adrigole ist bedeutend kleiner. Peg’s XL Shop war bei meinem Besuch in 2018 die einzige Möglichkeit sich mit Essen zu versorgen. Es ist von Montag bis Sonntag um 19 Uhr geöffnet. Das Adrigole Arts Café ist weitere anderthalb Kilometer, aber in die falsche Richtung, entfernt.
Unsere Erlebnisse zwischen Glengarriff und Adrigole
Dieser Abschnitt war mit Abstand einer der schönsten und anstrengendsten Tage auf dem gesamten Beara Way und beinhaltet mit Oakwood of the Blood eines der wenigen Waldstücke. Als wir das stille Coomerkane Valley durchquerten, sahen wir einen bizarren Anblicke: in einem Vorgarten hausten ein Riesen Plastik Dinosaurier, ein Gorilla und ein Krokodil.
Mein Partner und ich versuchten diesen Abschnitt so langsam wie möglich zu laufen und die Zeit in der Natur in vollen Zügen zu genießen. Ein Picknick am Bergpass, der nebenbei den höchsten Punkt des Beara Way markiert, ist äußerst empfehlenswert. Die wunderschöne Aussicht auf die romantische Bantry Bay und den majestätischen Sugarloaf Mountain entschädigt für den steilsten Anstieg der Strecke , den Sie nach dem ersten Tag somit hinter sich haben
B. Von Adrigole nach Castletownbere
Länge: 22km, 700 Höhenmeter
Vor Ort in Castletown: Castletownbere ist ein mit allen notwendigen Einrichtungen ausgestattetes Hafenstädtchen. Hier gibt es einen Supermarkt, Pubs, Restaurants, Hotels, Apotheken, eine Bank und sogar eine Zahnärztin.
Unsere Erlebnisse zwischen Adrigole und Castletownbere
Diese Etappe war überaus bezaubernd und unwahrscheinlich lang. Zuerst passierten wir den imposanten Hungry Hill mit seiner perfekten pyramidenförmigen Spitze und einer Struktur wie Elefantenhaut. Dann sahen wir Bere Island neben uns liegen und Stunden bevor wir in Castletownbere ankamen, war die Stadt bereits in Sicht. Das vermittelte uns den falschen Eindruck, wir wären beinahe da. Anstatt direkt auf den Ort zuzuführen, machte der Weg weite Bögen. Diese führten uns jedoch zu solch magischen Orten, wie einem versteckten, von Felsen eingerahmten Tal, wo der murmelnde Rosmackowen River zum Baden einlud.
Schon von weitem hörten wir Kirmes Musik zu uns hoch schallen und als wir spät abends schließlich in Castletownbere ankamen, tobte dort das Leben beim jährlichen Festival des Meeres, und einige Mutige tanzten sogar vereinzelt vor einer großen Bühne.
C. Von Castletownbere nach Allihies
Länge: 15km, 500 Höhenmeter
Vor Ort in Allihies: Allihies ist ein spektakulär gelegenes, farbenfrohes Dorf mit einem halbmondförmigen Strand, kleinen Lädchen, einem Supermarkt, dem Bergbau Museum und zwei feschen Bars. Im Museums Café gibt es gutes Essen und Kunst an den Wänden. Es ist Montags bis Sonntags von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet.
Unsere Erfahrungen zwischen Castletownbere und Allihies
Der Abschnitt von Castletownbere nach Allihies war unser Regentag. Für die ersten Stunden empfand ich die gedämpfte Stille des Regens und die weiß umhüllten Bergspitzen als romantisch. Auf einem Feld kurz hinter Castletownbere bestaunten wir den gut erhaltenen Dereenataggart Steinkreis. Der Regen hielt an und langsam wurde es anstrengend. Kein Panorama sondern nur die nächste Wegmarkierung in Form eines gelben Wandermanns, der uns aus der nebligen Suppe entgegen leuchtete, belohnte den Anstieg.
Im Tal lichteten sich dann die Wolken und es war, als kehrte die Farbe in die Welt zurück. In Allihies hingen Brombeeren schwer von den Dornenranken. Im Museums Cafe trockneten wir unsere Schuhe und wärmten uns mit Tee und Suppe.
Unseren ausführlichen Erfahrungsbericht der ersten drei Tage auf dem Beara Way finden Sie hier.
D. Von Allihies nach Eyeries
Länge: 14km, 435 Höhenmeter
Vor Ort in Eyeries: Eyeries ist vielleicht der schmuckeste, kleine Ort auf dem Beara Way. Überall zieren Blumenkübel die Straßen und zahlreiche Bänke und ein Sinnesgarten laden zum verweilen ein. Ein multifunktionaler Tante Emma Laden dient gleichzeitig als Postamt und Bank und versorgt seine Kund*innen mit allen nötigen Lebensmitteln. Bei Cindy’s Gems Café stehen tagsüber Ausgezeichnetes (der vegane Kuchen ist fantastisch) auf der Speisekarte. Abends öffnet das allseits beliebte Bistro und die Causkey’s Bar seine Pforte.
Unsere Erfahrungen zwischen Allihies und Eyeries
An einem strahlend hellen Morgen im Mai brachen wir auf nach Eyeries. Der tiefblaue Ozean leuchtete mit dem Himmel um die Wette, als wir dem sich windenden Pfad vorbei an der Ruine einer alten Kupfermine hoch zu Knockoura, dem duftenden Berg, folgten. Der Anstieg war erneut ein anstrengender Start, doch die Aussicht auf die 30km entfernte berühmte Felseninsel Skellig Michael, einstmals Heimat von Einsiedlermönchen und vor wenigen Jahren für ein paar Monate auch von Luke Skywalker, machte das wett. Am Pass angekommen, breitet sich eine weite, grüne Eben vor uns aus, die bunten Häuser von Eyeries winzige Farbkleckse darin.
Erneut führte der Weg nicht direkt in den Ort, sondern brachte uns zum Strand und umrundete das Dorf. So kamen wir in den Genuss kurz im eisigen Meer zu baden und die Aussicht auf die gegenüberliegende Iveragh Peninsula zu bewundern. In Eyeries gönnten wir uns einen Burger bei Cindy’s Gems Café und ein Feierabendbier in Causeky’s Bar und hatten das Glück vom Balkon aus einem großartigen Sonnenuntergang über der Bucht beizuwohnen.
E. Von Eyeries nach Lauragh
Länge: 27km, 355 Höhenmeter.
Dieser Abschnitt kann in in zwei Etappen mit Übernachtung in Ardgroom (14km) aufgeteilt werden.
Vor Ort in Ardgroom: Ob Sie in Ardgroom bleiben, oder weiter wandern, es lohnt sich hier Halt zu machen. Denn im Gegensatz zu Lauragh gibt es hier einen gut sortierten kleinen Supermarkt und mit dem Village Inn eine Bar, die auch typisches Pub Essen wie „Fish and chips“ anbietet.
Vor Ort in Lauragh: Als wir abends in Lauragh ankamen, gingen wir sofort zum Mountain View B&B und unser Weg kreuzte keinerlei Möglichkeiten einzukaufen oder einzukehren. Bei Trip Advisor erhält das Pedals and Boots Café gute Bewertungen. Es schließt um 17 Uhr (April bis August), stellen Sie also sicher, früh genug in Lauragh anzukommen oder alternativ im B&B eine Abendmahlzeit vorzubestellen.
Unsere Erfahrungen zwischen Eyeries und Lauragh
Auf unserer Wanderung von Eyeries nach Ardgroom hatten wir erneut ausgezeichnetes Wetter. Zuerst brachte uns der Beara Way an Dünen entlang zu den Ruinen einer niedergebrannten Küstenwache und über ruhige Landstraßen bis zum langgestreckten See Lough Fada. Hier machten wir unsere erste Viertel-Distanz Pause, wo goldene Gräser sich im Wind wiegten und weiße Wolken sich im See spiegelten.
Der Weg führte uns dann zu einem Bergrücken, von wo aus wir die gesamte MacGillycuddy’s Reeks, die höchsten Berge Irlands, vor uns sahen. Draußen vor dem Supermarkt in Ardgroom saß eine andere Wanderin, die wir aus unserem B&B kannten, in der Sonne und las. Wir tranken Tee und brachen zu einem Abschnitt auf, der uns von der Küste weg und tief in die Berge hinein führte. Die beeindruckenden Steinkreise von Cashelkeelty säumten den Weg.
Durch finsteres Rhododendron Dickicht ging es in hinunter in das bewaldete Lauragh, wo wir erschöpft aber glücklich im Mountain View B&B ankamen.
F. Von Drombohilly nach Kenmare
Länge: 19km, 550 Höhenmeter
Vor Ort in Kenmare: Kenmare ist ein richtiges Städtchen und das Tor zu so manchen Outdoor-Unternehmungen. Hier trifft der Beara Way auf den Kerry Way. Die bunten Holzfassaden kleiner Läden säumen die Hauptstraße und eine Vielzahl an Cafés, Restaurants, Pommesbuden und Supermärkten sorgen dafür, dass die Mägen hungriger Wander*innen nicht lange leer bleiben.
Leider war das beliebte Bookworm Café bei unserer Ankunft bereits geschlossen, doch die Kombination aus Büchern und vegetarischer Kost hört sich vielversprechend an. In Kenmare gibt es außerdem eine Apotheke, eine Bank, ein Postamt, einen Zahnarzt und eine Allgemeinmedizinerin.
Unsere Erfahrungen zwischen Drombohilly und Kenmare
Der Betreiber des Mountain View B&B brachte uns netterweise bis nach Drombohilly und ersparte es uns vier Kilometer auf der Landstraße zu laufen. Morgens war es bewölkt, als wir eine weite Schafwiese hoch zum ersten Pass liefen. Da es tagelang nicht geregnet hatte, war der Boden aber trocken und bot guten Halt. Bei nassem Wetter jedoch ist diese Strecke zweifellos matschig. Wanderstiefel mit robustem Profil, Wanderstöcke und Gamaschen sind daher gerade auf dieser Strecke empfehlenswert.
Der Abstieg brachte uns zu einem der schönsten Orte auf dem Beara Way: dem mysteriösen Steinkreis von Uragh. Das Jahrtausende alte Monument befindet sich am Ufer eines Sees, eingekuschelt zwischen bewaldeten Hängen mit Blick auf den Wasserfall des Gleninchaquin Tales.
Ein weiterer Bergpass offenbarte neue Perspektiven auf die MacGillycuddy’s Reeks. Vorbei an gelben Ginsterblüten, Landstraßen und villenartigen Häusern kamen wir schließlich an der Brücke nach Kenmare an. Es fühlte sich bedeutungsvoll an, den Kenmare River zu überqueren, ehe wir am Ende unserer Wanderung durch die quirligen Straßen von Kenmare zurück zu unserem Auto liefen.
Mehr zu unserer Wanderung auf dem Beara Way von Allihies bis Kenmare erfahren Sie hier.
G. Von Kenmare nach Glengarriff
Länge: 24 bis 27km, je nach Routenoption. 480 bis 530 Höhenmeter.
Auch diese Strecke können Sie mit Übernachtung in Bunane (12-15km entfernt) auf zwei Tage aufteilen.
Vor Ort in Bunane: Bunane ist ein winziger Ort, beheimatet jedoch die exquisite Chocolaterie von Benoit Lorge. Für ein etwas herzhafteres Abendbrot, kontaktieren Sie die Betreiber*innen Ihres B&Bs und decken Sie sich in Kenmare mit genug Proviant ein.
Vor Ort in Glengarriff: in Glengarriff gibt es Hotels, die zum Einkehren einladen, kleine Läden, einen Supermarkt und, besonders wichtig für die Abreise, Busverbindungen direkt nach Cork.
Ich persönlich bin den Abschnitt von Kenmare nach Glengarriff noch nicht gewandert. Wer aber den gesamten Beara Way als Rundweg läuft, verlässt hier die Nähe zur Küste und wandert von Norden nach Süden dort, wo die Halbinsel auf das Festland trifft.
Von Kenmare aus folgt der Beara Way für einige Kilometer kleinen Landstraßen und Alleen. Bei klarem Wetter blicken Sie auf die Caher Mountains und gelangen zum Heritage Centre von Bunane. Hier können Sie einiges über das reiche archäologische Erbe der Region lernen und danach vielleicht Lorge’s Cholocaterie einen Besuch abstatten.
Hinter Bunane erwartet Sie ein steiler Anstieg, der Sie hinauf zum Pass des Esk Mountain bringt. Nun liegt Bantry Bay vor Ihnen und Sie können erneut den bezaubernden Meerblick genießen. Der letzte Abschnitt vor Glengarriff lässt Sie unter das grüne Blätterdach des Glengarrif Waldschutzgebietes eintauchen, bis der Beara Way dort endet, wo Ihre Wanderung vor vielen Tagen begonnen hat.
Sie haben weitere Fragen zum Beara Way oder möchten am liebsten gleich los laufen? Wenden Sie sich an Hillwalk Tours und buchen Sie mit uns einen unvergesslichen Wanderurlaub auf dem Beara Way.
[content_block id=3531 slug=beara-way suppress_content_filters=’yes‘]