Fakten über den Hadrianswall: Der Hadrianswall ist die berühmteste Grenzanlage des römischen Reichs. Darüber hinaus ist die 135 Kilometer lange Mauer das am besten erhaltene Zeugnis der Römer in England. Wer ihn besucht, kommt nicht umhin die römische Baukunst zu bewundern. Immerhin hält der Wall seit beinahe zweitausend Jahren dem englischen Wetter stand.
Unsere zehn Fakten über den Hadrianswall bringen Ihnen Erstaunliches und Wissenswertes über dieses einzigartige Bauwerk näher.
1. Namensgeber Hadrian
Der Hadrianswall wurde nach seinem Auftraggeber Kaiser Hadrian benannt. Er markiert die nördlichste Abgrenzung des römischen Reiches im zweiten Jahrhundert nach Christus. Hadrian besuchte den Wall 122 n. Chr persönlich, um den Fortschritt der Bauarbeiten zu überprüfen. Seine Strategie war: Grenzen verteidigen statt weiter zu expandieren.
2. Kostengünstiges Großprojekt
Obwohl der Bau des Hadrianswall sechs Jahre dauerte und insgesamt 15,000 Legionäre beschäftigte, war dieses Großprojekt erstaunlich günstig. Die in England stationierten Soldaten erhielten ihren Sold ohnehin. Und das Baumaterial, das sie verwendeten, war vor Ort erhältlich.
3. Von der Ostküste zur Westküste
Der Hadrianswall wurde von Osten nach Westen gebaut und erstreckt sich von einer Küste zur anderen. So kommt der Grenzwall auf eine Gesamtlänge von 135 Kilometern und verbindet Newcastle mit Bowness-on-Solway. Wer entlang des Hadrianswalls wandert, tut dies klassischerweise in der selben Richtung.
4. Inspiration für Game of Thrones
Kennen Sie The Wall, das monströse Bollwerk aus Game of Thrones? Die Grenze aus Eis trennt die Sieben Königslande von den Wildlingen, die jenseits der Mauer leben. Angeblich wurde Autor George R.R. Martins fiktive Grenzanlage vom Hadrianswall inspiriert. Eine der moderneren Fakten über den Hadrianswall.
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5. Betreten verboten
Der Erhalt des historischen Hadrianswall kostet hunderttausende. English Heritage investiert diese Summen, um nötige Reparaturen an den Ruinen entlang des Walls durchzuführen. Es wird geraten, die originale Mauer nicht zu betreten. Sie wandern stattdessen an ihrer Seite, neben den Gräben, die die Römer selbst ausgehoben haben und die noch heute zu sehen sind.
6. Der Zwillings-Wall
Eine der eher unbekannten Fakten über den Hadrianswall ist, dass er nicht die einzige römische Grenzanlage in England ist. Nur zwanzig Jahre nach dem Erbau des Hadrianswalls, wurde 160km weiter nördlich, an der schmalsten Stelle Großbritanniens, der Antoninuswall errichtet. Dieser war allerdings aus Erde und Holz, war nur für wenige Jahre in Gebrauch und ist heute kaum noch erhalten.
7. National Trail: Hadrian’s Wall Path
Wer den Hadrianswall in seiner ganzen Pracht kennenlernen möchte, der kann seine gesamte Länge wandern. Der so genannte Hadrians Wall Path führt Sie entlang der Grenzanlage zu allen wichtigen römischen Ruinen. Darunter sind vor allem Kasernen, aber auch Anlagen für nicht-militärische Zwecke, wie Tempel und Siedlungen.
Der Hadrians Wall Path gilt übrigens als der einfachste der 16 englischen National Trails.
8. Notizen auf HolzIn Vindolanda, ungefähr auf der Hälfte des Hadrianswalls, erwartet Sie ein ausgezeichnetes Museum. Die Ausstellung gewährt vor allem Einblick in den Alltag in der Garnison. Das berühmteste Fundstück der Ausgrabungen in Vindolanda sind die gut erhaltene hölzernen Schrifttafeln, persönliche handgeschriebene Briefe von denen bislang mehr als 600 gefunden wurden. Es ist die größte jemals entdeckte Sammlung lateinischen Schriftgutes. Sie können zum Beispiel erfahren wie viele Essensrationen gekauft werden mussten, wer Heimweh hatte und wem seine Mutter empfahl einen warmen Schal gegen das kalte Wetter im Norden zu tragen.
9. Frühzeitliches Recycling
Zu den traurigeren Fakten über den Hadrianswall zählt das ein großer Teil der Anlage Heute nicht mehr steht. Und zwar, weil die Anwohner nach dem Rückzug der Römer begannen, die Grenzanlage für ihre Zwecke zu nutzen. So wurden Steine für den Bau von Burgen, Kirchen Wohnhäusern, Scheunen und anderen Gebäuden verwendet.
10. Robin Hoods Baum
In Sycamore Gap steht der berühmteste Baum des Hadrianswalls und vielleicht sogar von ganz England. Die Platane, die sich so lieblich in die Lücke zwischen den Hügeln schmiegt, ist das meistfotografierte Motiv auf dem Grenzpfad. Das liegt sicher unter anderem an ihrem Auftritt in dem Film Robin Hood – König der Diebe. Schon Kevin Costner ruhte in ihrem Schatten. Hätten Sie Lust hier zu picknicken?